Wahid Samadzai

Über Wahid Samadzai

Wahid Samadzai war eine der markantesten Persönlichkeiten der afghanischen Medien-, Literatur- und Kulturszene. Als Journalist, Autor, Satiriker und Programmmacher prägte er über Jahrzehnte hinweg das geistige und kulturelle Leben Afghanistans. Seine Stimme war vertraut – sei es im Radio, im Fernsehen oder zwischen den Zeilen seiner scharfsinnigen Texte. Mit einem feinen Gespür für Sprache, pointierten Beobachtungen und einer seltenen Mischung aus Ernst, Wärme und Humor erreichte er Generationen von Hörerinnen und Lesern.
Wahid Samadzai war in den staatlichen Medien Afghanistans – insbesondere bei Radio und Fernsehen – als Autor,
Moderator und Redakteur tätig. Er stand für journalistische Integrität und kulturelle Tiefe. Seine Programme waren nicht bloße Information – sie waren ein Spiegel des Zeitgeists, ein kritischer
Kommentar zur Gegenwart und ein Raum für Hoffnung.
Neben seinem journalistischen Schaffen war Wahid Samadzai für seine satirischen Anekdoten und literarischen Erinnerungen bekannt. Seine Texte verbanden autobiografische Begebenheiten mit feiner
Ironie – wie etwa die berühmte Episode, in der ein Kollege seine Worte falsch weitertrug:
„Ich habe gesagt, Wahid ist eine Kuh – aber aus Hochachtung! Denn eine Kuh gibt Milch, sät Samen, ist
Symbol der Kraft. Nur ein Esel versteht das nicht…“ (Zahir Howeida)

In seinen Erzählungen spiegelte sich die Kultur Kabuls, die Zerbrechlichkeit des Exils und der scharfe Blick eines Mannes, der mit Worten versöhnte, kritisierte – und tröstete. Er war auch daran beteiligt, Stimmen der afghanischen Kulturgeschichte zu bewahren – etwa durch die Tonaufnahmen und Interviews mit der legendären Figur Zahir Howeida, deren Erinnerungen auf sein Betreiben hin dokumentiert wurden. Er war nicht nur Teilnehmer, sondern Bewahrer kultureller Erinnerung.
Seine eigene Biografie lässt sich mit einem Vers zusammenfassen, den er selbst zitierte:
„Ich schrieb Verse – und darin verging mein Leben. Möge, wenn ich nicht mehr bin, wenigstens mein
Schreiben als Erinnerung bleiben.“
Er war ein Mann der Worte – und seine Worte bleiben.

Zitate

„Ich schrieb Verse – und darin verging mein Leben. Möge, wenn ich nicht
mehr bin, wenigstens mein Schreiben als Erinnerung bleiben.“ – Wahid Samadzai

„Ein Wort von Wahid war mehr als Information – es war Inspiration.“
– Ein Kollege über seine Sendungen

„Ich habe gesagt, Wahid ist eine Kuh – aber aus Hochachtung! Denn eine Kuh gibt Milch, sät
Samen, ist Symbol der Kraft. Nur ein Esel versteht das nicht…“
– Zahir Howaida

„Wie schwer ist es, für jemanden zu schreiben, für den Schreiben selbst Leben bedeutete.“
– Anlässlich des Abschieds von einem schreibenden Freund